Mit dem Web 2.0 haben wir das Teilen & Tauschen über soziale Medien gelernt und mittlerweile auch verinnerlicht. Wir nutzen, buchen und kaufen verschiedenste Dienstleistungen über Onlineplattformen und das Smartphone ist schon lange zum stetigen Begleiter im Alltag geworden. Laut einer Trendstudie des Zukunftsinstituts in Frankfurt am Main haben sich in diesem Zeitalter der Shared Economy kollaborative Kulturtechniken auch auf das Wohnen übertragen. Das heisst: Private Wohnräume werden sich in Zukunft auf wesentliche Funktionen beschränken und nur die wichtigsten, persönlichen Dinge kommen in die Wohnung der Zukunft. Andere Dinge werden einfach ausgelagert.
Wir machen Car Sharing, nutzen Uber und buchen Ferienunterkünfte mit airbnb. Über Plattformen der sogenannten Sharing Economy wird es möglich Services und Dinge zu nutzen, ohne diese zu besitzen. Es findet ein Tauschgeschäft statt, bei dem das gemeinschaftliche Nutzen im Vordergrund steht. Schon heute kann beobachtet werden, so das Zukunftsinstitut, dass bei Alleinwohnenden oder auch Menschen, die beruflich und privat viel unterwegs sind, die heimische Küche kaum genutzt wird. Viele Essen auswärts. So ist es zum Beispiel denkbar, dass zukünftig Dinnerpartys mit Freunden nicht mehr in der eigenen Wohnung stattfinden, sondern in einem „gesharten“ Koch- und Wohnraum ausserhalb der privaten vier Wände. Auch das Spa-Erlebnis im Privatbad könnte im gemeinschaftlich genutzten „Day Spa“ stattfinden und die eigene Badewanne würde so überflüssig. Solche gemeinschaftlich, aber unabhängig genutzen Wohnfunktionen sind zentrale Elemente des Konzepts „Collaborative Living“. Gewisse Wohnsituationen würden also in Räumlichkeiten stattfinden, die man mit anderen Personen teilt. Das Zukunftinstitut stellt hierzu fest: „Wohnqualität definiert sich [dann] nicht mehr über die Größe und die Ausstattung einer Wohnung, sondern über die zusätzlichen Nutzungsoptionen und flexiblen Wohnmöglichkeiten innerhalb von Häusern und Quartieren.“ So würde es beispielsweise möglich, dass in einem Wohngebäude Gästezimmer eingeplant werden, welche von jeder Wohnpartei genutzt werden können, oder dass ein gemeinsamer Workspace entsteht.
Das Konzept des „Collaborative Living“ ensteht ausserdem in einer Zeit, in der „verdichtetes Bauen“ zum Stichwort der Stunde wird. Während in der Schweiz verdichtetes Bauen als Konzept noch nicht sehr lange verfolgt wird, ist dies für die grossen Metropolen dieser Welt schon lange Realität. In New York, Tokyo oder London ist der Platz für Wohnraum oft sehr beschränkt. Laut der Süddeutschen Zeitung wohnt man in Tokyo durchschnittlich auf knapp 15 Quadratmetern. Im Fernost, genauer in Hong Kong und Taiwan, ist der Trend zu sogenannten „Microappartements“ am weitesten fortgeschritten. Für solche Wohnsituationen werden auch Möbel wie Klappbetten, Klappstühle usw. wieder zum Trend.
Auch in der Schweiz hat die Bevölkerung ingesamt, und besonders in den Städten während den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. Gleichzeitig sind die bebaubaren Flächen auch hierzulande endlich. In der Stadt Zürich beträgt die durchschnittliche Wohnfläche pro Person 39 Quadratmeter. Das sind rund 7 Quadratmeter weniger, als im Schweizerischen Durchschnitt, aber dennoch etwa 2,5mal mehr als in Tokyo. Bis ins Jahr 2007 lag der Wohnungsbestand laut der Stadt Zürich noch über dem Bevölkerungzuwachs, seit 2008 ist dies umgekehrt: Es ziehen immer mehr Personen in die Stadt Zürich und der Bevölkerungszuwachs liegt deutlich über der Zahl des Wohnungsbestandes.
Die Folge: Auf jede zusätzlich gebaute Wohnung entfallen rund 3 Neuzuzieher. Die Stadt Zürich spricht diesbezüglich von „sozialer Verdichtung“. Es wird also ein wenig enger in Zürich und Konzepte für gemeinsamen Lebensraum wie „Collaborative Living“ könnten für Genossenschaftsbauten und andere Wohnungsbauprojekte in der Stadt weiter sehr attraktiv werden. Damit einher gehen könnte der Ausbau von Self Storages. Lagerraum in Zürich könnte zunehmend gefragter werden.
Mit den genossenschaftlichen Wohnprojekten in Zürich „Dreieck“ und „Kraftwerk“ werden bereits heute neue Formen des Zusammenlebens ausprobiert: Den Bewohnern stehen grosse Gemeinschaftsräume und (Dach-)Gärten zur Verfügung, während der Privatwohnraum eher etwas kleiner ausfällt. Es gibt auch keine Beschränkungen für gemeinsame Tätigkeiten in Genossenschaften. So betreibt die Genossenschaft „Dreieck“ beispielweise ein eigenes Bistro, andere bieten Hausaufgabenhilfe oder Kinderbetreuung an. In der Stadt Zürich wird rund 20 Prozent des Wohnraums genossenschaftlich betrieben, das sind laut NZZ rund 40’000 Wohnungen.
Wer zu Hause etwas weniger Platz und Stauraum hat, dafür gerne gemeinschaftlichen Wohn- und Aufenthaltsraum nutzt, kann in der Stadt Zürich zusätzlichen Lagerraum mieten. Self Storage bietet hierzu eine Lösung. Bei placeB kann Lagerraum zwischen 1 und über 40 Kubikmeter ganz einfach über das Smartphone gebucht werden.