Vinyl-Platten bleiben ein Nischenprodukt, aber die einst totgesagte edle, schwarze Scheibe erfreute sich in den vergangenen Jahren wieder einer neuen Beliebtheit. Schon Wolfgang Rieple stellte mit seinem sogenannten „Rieplischen Gesetz“ 1913 fest, dass Medien kaum verdrängt werden, sondern neue Medien eher ergänzend und erweiternd hinzukommen. So wurde auch die Liebhaber-Schallplatte nicht ganz ins Abseits gedrängt. Die NZZ hält fest, dass der Verkauf von Schallplatten seit ein paar Jahren stetig zugenommen hat und gleichzeitig wird davon ausgegangen, dass sich der Vinyl-Verkauf zwischen 2012 und 2015 beinahe verdoppelte. Zum Boom und seinen Effekten:
Wie auch im Büchermarkt zeichnet sich im Musikgeschäft ein duales System ab. Das heisst, obwohl ein Grossteil der Musik über Streaming Dienste gehört oder digital erworben wird, bleiben analoge Tonträger noch immer hoch im Kurs. Viele Künstler lassen ihre Musik als üppige 180-Gramm-Pressungen erscheinen und die Auflagen sind oft limitiert. So wird die Vinyl-Schallplatte zum verknappten Kulturgut mit Sammlerwert. Obwohl die Dicke der Platte die Tonqualität keineswegs beeinflusst, gehört diese Dicke zum guten Ton. Laut der NZZ ist immer wieder von bekannten DJs zu hören, die auf Anfrage eines Kunstsammlers gegen Honorar eine kuratierte Plattensammlung von einem Vinyl-Experten anlegen lassen.
Neben all den schönen Effekten für Gehör und Auge bringt der neue Schallplatten-Hype auch seine Schattenseiten mit sich. So schreibt Aram Lintzel von der NZZ, dass ein sogenannter „Vinyl-Stau“ entstanden ist, wodurch es zu Produktionsengpässen in den wenigen verbliebenen Schallplattenpresswerken gekommen ist. Das hat damit zu tun, dass vor allem auch die grossen Labels die Musik ihrer Archive auf den grossen, schwarzen Platten wiederveröffentlichen und folglich kleine Independent-Labels oft mit langen Wartezeiten rechnen müssen. Seit 2015 wird dieses Problem in Musikerkreisen in Blogs und Print debattiert und diskutiert. Anlass war der 18. April 2015, genauer der Record Store Day, welcher seit 2007 als „Feiertag“ den kleinen, unabhängigen Plattenläden zu mehr Gehör in der Öffentlichkeit verschaffen soll. Anlässlich des Record Store Day 2015 erschienen zahlreiche Sonderausgaben von Schallplatten aller grossen Labels, worauf die Kritik aufkam, dass der Record Store Day zu einem Werbegag der grossen Labels verkommen sei.
Das essenzielle beim Sammeln von Platten ist primär der Besitz der gepressten Musik. Das Streben nach dem Besitz vom „schwarzen Gold“ kann viele Gründe haben: Weil man die erklingenden Töne aus dem Plattenspieler für ehrlicher hält, weil grosse Labels die Platte zeitweise als tot erklärt haben oder weil man mit den „Sleeves“ der Vinyl-Tonträger super coole Selfies machen kann, das sogenannte „Sleevefacing“. Im Jahr 2014 erschien ein Buch vom erfolgreichen Fotografen Eilon Paz, welcher in einem umfassenden Bildband mit über 400 Seiten Sammler jeden Alters mit ihren heiligen Plattensammlungen zeigt und zahlreiche Gründe für das Sammeln vom Vinyl-Gold aufzeigt. Eilon Paz ist ausserdem Gründer der populären Plattform dustandgrooves.com, die sich an ein eingefleischtes Sammelpublikum richtet.
Die wohl grösste Plattensammlung der Welt soll der Brasilianer Zero Freitag besitzen. Ihm gehören rund 5 Millionen Tonträger, die in zwei Lagerhäusern auf 8000 Quadratmetern lagern. Wer sich zu Hause eine etwas bescheidenere Plattensammlung angelegt hat, aber trotzdem langsam in Platznot gerät, hier ein Tipp: Das „schwarze Gold“ kann auch problemlos in einer Self Storage Einheit von placeB ein neues Zuhause finden. In unserer kleinsten Box von der Grösse von 1m3 lassen sich über 800 Platten aufbewahren, wenn von den handelsüblichen Schallplattenaufbewahrungskisten ausgegangen wird ( ❯ Lagerraum mieten – so funktioniert's ). Ausserdem lagern die Platten dann in einem trockenen und videoüberwachten Raum; also sicherer Aufbewahrungsort für deine geliebte Plattensammlung.