Laut einer Publikation der Stadt Zürich hat der Wohnflächenbedarf auf dem Stadtgebiet seit den 1970er-Jahren um rund 11 Quadratmeter zugenommen. Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher beanspruchen heute durchschnittlich 41 Quadratmeter Nettowohnfläche, was einer Zunahme von rund 40 Prozent entspricht. Seit Beginn der 2000er-Jahre ist jedoch auch ein neuer Trend erkennbar.
Die Stadt Zürich geht davon aus, dass sich die Zürcher Stadtbewohner aufgrund zunehmendem Wohlstand und höherem Haushaltseinkommen seit den 1970er-Jahren stets grössere Wohnräume leisten konnten. In den vergangenen Jahren wurden entsprechend deutlich grössere Wohnungen gebaut, als noch vor 50 Jahren. Interessant ist, dass zwischen 1970 und 1989 der Wohnflächenverbrauch pro Kopf in der Stadt Zürich jährlich um einen halben Quadratmeter stieg. Seit den 1990er-Jahren bis heute (über die gesamte Periode hinweg), nahm dieser jedoch nur noch um einen Quadratmeter zu.
Für grosse Wohnräume zahlen Schweizerinnen und Schweizer viel Geld. In der Schweiz 2013 wurde ein sehr grosser Anteil des durchschnittlichen Haushaltsbudgets für Wohnen und Energie ausgegeben. Das Bundesamt für Statistik (BfS) geht hierbei von einem Anteil von rund 15,1 Prozent aus, womit Wohnen und Energie einen grossen Ausgabeposten im Haushaltsbudget darstellt. Von einem durchschnittlichen Haushaltseinkommen von rund 7130 Franken geben Schweizerinnen und Schweizer ungefähr 1520 Franken für Wohnen und Energie aus. Und übrigens: Haushalte in der Schweiz bestehen im Schnitt aus rund 2,19 Personen und 61 Prozent der Haushalte müssen mit einem geringerem Budget als der Schweizerische Durchschnitt auskommen.
Seit den 2000er-Jahren, so die Stadt Zürich, existieren zwei gegenläufige Trends: Einerseits steigt die Personenbelegung pro Wohnung aufgrund der Zunahme beim Familienzuzug wieder an. Andererseits steigt der Wohnflächenverbrauch pro Person wieder leicht an, da viele ältere, alleinstehende Personen länger in ihren Wohnungen bleiben und erst viel später in eine Alterswohnung oder ein Altersheim ziehen.
Bei Baugenossenschaften in der Stadt wird oftmals eine Mindestbelegung für eine Wohnung verlangt. Diese berechnet sich normalerweise aus der Anzahl Zimmer minus eins, wobei diese Regel natürlich ausschliesslich beim Antreten des Mietverhältnisses durchgesetzt wird. Mit Hilfe dieser Regel soll verhindert werden, dass die günstigen Mietzinsen von den Baugenossenschaften einen Mehrverbrauch von Wohnflächen zur Folge haben. Aufgrund dieser Regel, liegt der Wohnflächenverbrauch bei den Baugenossenschaften unter dem städtischen Durchschnitt. Personen, die in städtischen Baugenossenschaften leben, beanspruchen rund 5.7 Quadratmeter weniger Wohnfläche, als die übrige Bevölkerung.
Die meisten Haushalte der Stadt Zürich bleiben weiterhin Einpersonenhaushalte, wie die Statistik aus dem Jahr 2014 zeigt. So leben in 44.5 Prozent der Haushalte gerade einmal eine Person, gefolgt von Zweipersonenhaushalten. Wer in diesen Haushalten lebt, ob Paare oder Familien, kannst du unserem Blogpost zum Thema Zusammenziehen entnehmen. Während in den grösseren Nachbargemeinden von Zürich die Anzahl Haushalte seit den 1970er-Jahren stetig stieg, stagniert diese auf dem Stadtgebiet seit den 1990er-Jahren. In Gemeinden wie Opfikon oder Schlieren, haben sich die Anzahl der Haushalte seit 1970 verdoppelt. In der Stadt Zürich hingegen ist die Anzahl Haushalte beispielsweise zwischen 1980 und 1990 gerade einmal um 4 Prozent gestiegen.
(Quelle: Stadt Zürich: Haushalte in der Stadt – Analyse Zusammenleben)
Auch interessante Informationen lassen sich in der Statistik zu den Wohnungsgrössen nach Baujahr erkennen. Hier fällt auf, dass zwischen 1961 und 1970 lediglich jede vierte Wohnung einen Grundriss von mehr als 80 Quadratmetern aufwies. Dies hat sich bei Wohnungen, die seit 2001 gebaut wurden klar verändert. Insgesamt 81 Prozent der Wohnungen dieser Bauperiode verfügen über eine Grundfläche von 80 Quadratmetern und mehr. Grössere Wohnungen finden sich zum Beispiel am Zürichberg. Hier, wo vor allem Personen mit hohem Einkommen leben, ist der Wohnflächenverbrauch hoch und gleichzeitig die Belegung der Wohnungen eher tiefer. Im Kontrast dazu stehen Quartiere wie Saatlen in Zürich Nord oder Friesenberg am Fusse des Üetlibergs, wo die Bewohner deutlich weniger Wohnfläche konsumieren als der städtische Durchschnitt.
Die Stadt Zürich hält im Zusammenhang mit dem Wohnflächenkonsum fest, dass dieser für eine nachhaltige Stadtentwicklung nicht markant zunehmen darf. Dies ist wichtig im Hinblick auf den Ressourcenverbauch (z.B. Heizkosten) und auch angesichts der begrenzten bebaubaren Flächen in der Stadt. Die Stadt begrüsst also den Trend der Zunahme von Wohngemeinschaften und vom genossenschaftlichen Wohnungsbau. So können mehr Räume gemeinsam genutzt werden, was einen tieferen Wohnflächenkonsum zur Folge hat und gleichzeitig in sozialer Hinsicht bereichernd wirken kann, indem neue Wohnformen entstehen. Diesen Wohnformen gehen mit einem Wachstum des Lagerraum-Marktes einher. Wir in einen Lagerfläche in Zürich mieten möchte, findet bei placeB ein breites Angebot an Lagerraum-Standorten und Lagerboxen.